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20. Tag 01.04.2023 Spindlers mit zerrissenen Jeans in San Francisco

Die Nacht war nur wegen dem Froschgequake aus dem naheliegenden Naturschutzreservat etwas lauter.

Selbst den Highway haben wir hier in den Coyote Hills nicht gehört.

Es ist zwar wieder ein kühler Morgen (etwa 8°C), aber der Sonnenaufgang verspricht wieder einen schönen Tag.

Und dann mischt sich unter das Entengeschnatter noch ein, für uns eher ungewohntes Geräusch...

Auf der Wiese nebenan ist Truthahnbalzzeit.

Da werden alle Federn aufgestellt...

Steffen und Sonja gehen los und klären, dass wir jetzt schon auf unseren Campground können und dort gibts dann endlich mal wieder ein Bei-Sonne-draußen-Frühstück.

Für unsere Fahrt ins Zentrum bestellt uns Robert wieder einen Uber-Fahrer und der fährt uns die etwa 40 Meilen an der Ostküste der Bay entlang. Und über die Oakland-Bridge (zweigeschossig: oben 5 Spuren stadteinwärts und unten 5 Spuren stadtauswärts). Was für ein Bauwerk! Und die Sicht auf die Stadt ist unglaublich...

Wir lassen uns bis zum "Coit-Tower" fahren. Dies ist ein von einer wohlhabenden Spenderin 1934 erbautes Memorial für die örtliche Feuerwehr. Man fährt mit einem sehr nostalgischen Fahrstuhl zu einer Plattform, auf der man einen phänomenalen Rundumblick auf die Stadt hat.

Man kann auf einer Dachterrasse den Leuten beim Sporteln zusehen. Es gibt diverse schöne Dachgärten und man erkennt Chinatown an den typisch rot beflaggten Straßen und die Lombardstreet an ihrer Serpentinenabfahrt. 

Ach, was haben wir für ein Glück mit dem Wetter!

Vom Hügel, auf dem der Turm steht, klettern wir über unzählige Treppen (mitten durch eine Wohnanlage) zum Hafen hinunter.

Spannend findet Steffen hier die Strom- und Wasserverteilung an den Häusern...

Simone hat sich einmal richtig amerikanisch "Starbucks-Kaffee" gewünscht und deshalb machen wir hier eine kurze Pause.

Weiter marschieren wir zum Fisherman's Warf, das ist der ursprüngliche Fischereihafen und heute eine reine Touristenmeile. Aber alles ist so locker und leicht und sonnig...eben: the californian way of life.

Die alten Fischhallen sind zu riesigen Parkhäusern umfunktioniert.

Und scheinbar ist heute ein Tag, um alte und verrückte Autos zu präsentieren. Und auch die alten Herren der Hells Angels sind vor Ort.

Am Pier 39 treffen sich alle Touristen, der alte Steg ist komplett mit Shops und Restaurants vollgebaut.

Am Ende schaut man über die Bucht bis nach Alcatraz und sieht, wenn man Glück hat, ein paar Robben und tatsächlich schwimmen ein paar vor der Insel. Ein alter Amerikaner freut sich sichtlich über Sonjas jugendliche Begeisterung darüber.

Um die Ecke kommen wir zu den Pontons, auf denen wirklich die im Reiseführer versprochenen Seelöwen liegen. Das ist so lustig anzusehen, wie sie sich gegenseitig von den Plattformen drängen oder aus dem Wasser darauf plumpsen, um dann übereinander zu klettern.

Wir laufen dann wieder stadteinwärts. Dabei fällt uns auf, dass die Straßennamen vor den Ampeln im Fußweg "eingraviert" sind. Steffen und Simone finden das ganz praktisch für die Handygeneration, die dann nicht mal mehr zu den Straßenschildern hochgucken muss.

Wir wollen zur Haltestelle einer "Cable Car", den für San Francisco typischen Straßenbahnwagen, die ohne eigenen Antrieb durch ein Stahlseil in der Straße bewegt werden. Die Warteschlange ist dort schon ziemlich lang, aber wir haben ja Zeit.

Nach einer Stunde haben wir es endlich geschafft und haben sogar einen Platz ganz vorn ergattert.

Dann geht es einmal von Nord nach Süd durch das Zentrum und dabei geht es ordentlich hügelauf und -ab. Die Fahrgäste, die sich draußen am Wagen festhalten, haben ordentlich zu tun, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Unterwegs kann man auch ab- oder aufspringen. Jeder Haltepunkt wird mit ordentlich lautem Gebimmel vom Fahrer angekündigt.

Endstation ist Powell Market.

Dort steigen wir in die Metro und fahren 2 Stationen Richtung Südwesten bis zum hippen Stadtteil Civic Center. Dort will Robert in einen besonderen Shop für Rucksäcke, Taschen und Zubehör. Und wir kommen alle mit einem Einkauf wieder raus...und einer guten Empfehlung des netten Verkäufers für lecker handgemachte Eis und Pizza.

Das probieren wir gleich alles aus...

Es gab so besondere Sorten wie: Erdbeer-Honig-Balsamico mit schwarzem Pfeffer, Olivenöl und gesalzenes gemalztes Schokoladeneis mit Keksteig. Lecker, nein: HAMMERLECKER !!!!!

Danach bekommen wir nur noch ein Slice Pizza (ein richtig großes Stück) rein, im ganz schmalen Laden gegenüber. Aber auch lecker! Und Steffen hat zum Essen sogar den Platz auf dem Sofa im Fenster bekommen...

Wir beschließen, den Tag damit ausklingen zu lassen. Es geht gegen 18:30Uhr und wir müssen ja noch den Weg zurück organisieren. Dafür nehmen wir erstmal den Bus bis zum großen Busbahnhof von San Francisco. Die Fahrt dorthin ist noch einmal eine schöne Sightseeing-Tour durch die Stadt und der Busfahrer ist so gut gelaunt, dass er alles und jeden kommentiert.

Der Busbahnhof selber ist architektonisch sehr beeindruckend. Und hier fahren auch die berühmten Greyhound-Überlandbusse ab.

Wir warten vor dem Gebäude auf unser Uber-Auto.

Und dann geht es, diesmal mit einer Fahrerin, stadtauswärts. Wieder über die Oaklandbay-Bridge...diesmal auf der unteren Fahrbahn.

Die Sonne geht über den großen Hafenanlagen an der Ostküste der Bay langsam unter.

Was für ein schöner Tag! Wir sind müde und glücklich am RV-Campground angekommen und dann geht auch bald hier das Licht aus.