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9. Tag 21.03.2023 Schnee am Grand Canyon und abends am Lake Havasu

Ja, da hat die Wettervorhersage nicht geschwindelt...

Das ist der Ausblick aus unserem Wohnmobil, morgens 7:00Uhr bei 0°C.

Und es schneit immer weiter. Mal ganz leise von oben, mal stürmisch von der Seite. Anfangs freuen wir uns noch über diesen Zwangspausentag, aber als wir die Wettervorhersagen für die nächsten Tage ansehen , wird uns schon ziemlich mulmig. Da kommt nach dem Schnee heute den ganzen Tag Regen und Frost auf uns zu.

Schweren Herzen beschließen wir  wieder abzufahren, bevor wir hier vielleicht für ein paar Tage festsitzen. Aber zumindest einen Blick in den Canyon wollen wir noch werfen...

Bestimmt ganz schön hier mit ausreichend Weitblick. Aber was soll's, wir hatten schon so viele schöne Erlebnisse auf dieser Tour. Und vom Schnee im Grand Canyon werden wir mit Sicherheit noch lange erzählen.


Wir kämpfen uns mit den anderen Wohnmobilen  die so wie wir das Weite suchen, durch den Schnee zum Parkausgang. Die ersten Anhänger müssen mit schwerer Technik aus dem Straßengraben gezogen werden. Aber wir kommen durch und jetzt geht es südwärts.

In Williams fahren wir auf die Interstate 40 und weiter westwärts. Was für eine Holperstrecke...wir brauchen uns nicht über deutsche Autobahnen zu beschweren, das hier ist eine wirklich schlechte Straße. Die rechte Spur ist wegen Schlaglöchern und Querrissen kaum zu benutzen.

Aber kein Schnee mehr! 

In Kingman biegen wir ab, um mal ein Stück Nostalgie zu fahren:

Erst ist es, so wie wir es uns vorgestellt haben, eine schnurgerade Straße. Unterbrochen von einigen Senken, durch die bei viel Regen das Wasser durchrauscht: flood areas. 

Aber dann wird es eine sehr aufregende, landschaftlich sehr reizvolle und vor allem für Motorradfahrer ausgesprochen anspruchsvolle Strecke.

Und da wollen natürlich auch die beiden Co-Piloten mal ans Steuer und das machen sie richtig gut...nur Simone, die auf der Beifahrer- und Abgrundseite sitzt, kommt da etwas ins Schwitzen.

Ist ja auch nicht ganz ungefährlich hier...

Nach 8 Meilen erreichen wir Oatman. Was hier wirklich alt oder nur nachgebaut ist, lässt sich nicht so einfach feststellen. Der Ort vermittelt aber einen schönen Eindruck, wie es hier früher an der Route 66 ausgesehen haben könnte.

Und am Ende des Ortes standen noch ein paar echte Esel, die sich von ein paar anderen Eseln füttern ließen.

Die Straße hinter Oatman windet sich noch ein paar schöne Kurven ins Tal hinab. Wir sehen die ersten Blumen...endlich mal Farbe im Graurotbraun...und die ersten Kakteen.

Als wir uns Topock und wieder der Interstate 40 nähern, sieht man die Auswirkungen der letzten Überschwemmungen, die nicht so lange zurück zu liegen scheinen, denn überall sieht man noch das angeschwemmte Holz.

Die holprige Interstate fahren wir Richtung Osten 9 Meilen zurück, zum Abzweig nach Lake Havasu. Dort wollen wir unser Nachtlager aufschlagen. Mittlerweile ist es auch schon fast wieder 17:00Uhr und wir haben heute schon wieder ca. 300Meilen hinter uns.

Das bisschen Regen stört uns jetzt auch nicht mehr. Denn er ist warm!!!

Dann kommt der See in Sicht und wir fahren an seinem Westufer (das Ostufer ist schon Kalifornien) südwärts. 30Meilen hinter Lake Havasu City, direkt am Colorado River finden wir auf einem kleinen Campingplatz zumindest einen Stellplatz für die Nacht.

Und weil wir das Wasser so vor der Nase haben, können Sonja und Simone nicht widerstehen und springen mal kurz rein. Sehr zum Erstaunen eines amerikanischen Ehepaares, die extra mit ihrem Hund stehen bleiben, um zu sehen, ob wir uns wirklich in dieses "freezing water" trauen.

Man muss mal im Colorado River gebadet haben...

und vor allem nach diesem Tag.

Und die Nacht wird warm und sternenklar...