· 

8. Tag 20.03.2023 Sonnenaufgang am Monument Valley

Die Nacht ist stürmisch und nur ganz kurz sind ein paar Sterne zu sehen. Dafür bekommen wir dann am Morgen einen superschönen Sonnenaufgang mit einem wunderbaren Farbspiel, extra für Steffen...

Und bei nur 2°Grad war uns ganz schön frisch um die Nase.

Wir lassen den Tag ganz gemütlich und in aller Ruhe beginnen, wollen noch solange wie möglich diese Wahnsinnslandschaft genießen.

Selbst der Blick vom Restroom (WC-Häuschen) ist oskarverdächtig...

Aber am späten Vormittag müssen wir dann doch wieder los. Unsere heutige Tagesetappe sollen 180 (diese Zahl für später merken!) Meilen bis zum Grand Canyon sein.

Und heute setzt sich Sonja das erste Mal ans Steuer...Respekt!

Wir fahren Richtung Süden lange durch Navajo-Gebiet, bis wir kurz hinter Tuba City. Dort stoßen wir wieder auf die 89. Der Wind nimmt zu und es wehen erste Tumbleweeds (Steppenroller: trockene Sträucher, die vom Wind losgerissen werden und so ihre Samen verteilen) über die Straßen.

In Cameron kommt eine amerikanische Fastfoodkette in Sicht, die Steffen unbedingt hier einmal ausprobieren will. Also machen wir einen Boxenstopp und helfen bei Whopper mit Pommes und Coca-Cola

Frisch vollgestopft machen wir uns weiter auf den Weg, hinter Cameron westwärts die 64 zum Desert View. Und entlang der Straße lässt sich in etwa erahnen, was uns am Ende der Straße im Grand Canyon erwarten wird.

Die ersten Ausblicke in den Canyon sind zu sehen. Aber nach 29 Meilen ist Schluss: Road closed. Hätten wir mal den Vorankündigungen des Nationalparks geglaubt, dass unsere Straße gesperrt ist. Uns fehlen noch ca. 20 Meilen bis zum Zeltplatz, aber der Ranger zuckt bedauernd die Schultern. Von Schnee ist hier noch nichts zu sehen, nur der Wind pfeift aus allen Richtungen.

Also heißt es umkehren, die Straße bis Cameron wieder zurück und dann einen Riesenumweg über Flagstaff.

Der Wind weht immer stärker, das bringt unseren "Frody" mitunter ganz schön ins Schaukeln. Es wird erst besser als wir kurz vor Flagstaff in den Windschatten des höchsten Berges von Arizona kommen, dem 12633ft. hohen Humphreys Peak. Leider ist seine Spitze komplett in den Schneewolken versteckt. 

Irgendwann haben wir dann auch die ersten Bäume um uns herum, eigentlich ganz schön. Nur sind hier immer noch die verheerenden Waldbrandreste zu sehen...

Aber an den Spitzen grünt es schon wieder, das macht Hoffnung!

Flagstaff ist seit Las Vegas mal wieder eine richtig große Stadt und wir verfahren uns auch prompt. Simone war beim Navigieren viel zu abgelenkt davon, dass wir jetzt auf der alten Route 66 unterwegs sind.

Mittlerweile ist es 15:00Uhr und wir kommen in den Alle-Muttis-holen-ihre-Kinder-aus-der-Schule-ab-Stau. Und staunen wieder einmal mit wie viel Personal hier das Chaos vor der Schule begleitet wird.

Dann haben wir auch den richtigen Weg aus der Stadt, nordwärts die 180 Richtung südlichem Nationalparkeingang, gefunden.

Und Schneetreiben setzt ein...

Und es wird noch windiger. Einige Straßenabschnitte liegen so frei im Gelände, dass die eine Hälfte schon fast zugeweht ist. Uns wird immer mulmiger. Zwischenzeitlich sind wir auf 8000ft. Höhe und wie lange der Sprit noch reicht, können wir nur schätzen. 

Aber dann geht es wieder abwärts und 20Meilen hinter Flagstaff sieht die Welt schon wieder viel besser aus...

Wir nähern uns Valle, damit dem Ende der 180 und einer Tankstelle...juhuuuu...

Das hier ist schon das Großeinzugsgebiet vom Grand Canyon. Überall in der Landschaft stehen kleine Häuser und Wohnmobile rum.

Die ab hier nordwärts führende 64 ist dann schon wieder grüner. 27 Meilen trennen uns jetzt noch vom Ziel. Werden wir heute am Grand Canyon campen können?

Und dann stehen wir endlich vorm Parkeingang....

...festgehalten von der Überwachungskamera am obligatorischen Eingangsholzhäuschen. Der mehr als redselige Ranger freut sich, dass wir mit unserem "America-The-Beautiful"-Pass gut vorbereitet sind, drückt uns noch jede Menge Broschüren in die Hand und dann sind wir drin!!!

3 Meilen sind es dann noch bis zum Grand Canyon Village und Steffen ist platt, nicht nur vom langen Fahren heute, sondern was hier in den letzten 27Jahren an Infrastruktur aus dem Boden gestampft wurde. Es gibt mehrere Straßen ins Dorf, zum Markt, zum Visitor Center und zu den Campgrounds. Unser Trailer Village RV Park hat Straßen von A bis M. Überall fährt ein kostenloser Busshuttle.

Aber das ist uns heute alles zu viel. Wir sind am Ende heute 320(!) Meilen gefahren, durch Schneeböen und mit Wind von allen Seiten. Wir wollen alle nur ankommen, schnell was Essen und dann nichts wie in die Kojen. Unser "Frody" steht schön eingepackt zwischen Bäumen und größeren WoMo's, vielleicht pfeift der Wind dann heute Nacht nicht gar so schlimm. Nur kalt soll es wieder werden...aber damit kennen wir uns ja jetzt aus.